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Ohne Woll war das Finale nicht drin
(ein Bericht von Eric Kolling)

Nach über zehn Jahren konnte diesmal wieder die Jugendmannschaft des SSV Heiligenwald das Saarland bei den Südwestdeutschen Mannschaftsmeisterschaften der Jugend/Schüler in der Altersklasse U 19 vertreten. In Bestbesetzung, also mit Benjamin Woll, Jörg Lorenz, Dirk Gouverneur, Eva Schneider aus der Oberligamannschaft und der im Aktivenbereich noch nicht spielberechtigten Deutschen Meisterin Aline Decker war man Favorit auf den Turniersieg und die damit verbundene Qualifikation zu den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften. Doch schon bei der Abfahrt nach Hanau war klar: ohne Benjamin Woll, der aus bislang noch ungeklärten Gründen seine Teilnahme ablehnte, musste man die Favoritenrolle der Thüringen-Auswahl von Carl Zeiss Jena überlassen. Da weiterhin noch Dennis Conrad wegen Krankheit kurzfristig ausfiel, standen insgesamt nur vier Herren zur Verfügung. Gerade in den entscheidenden Spielen sollte sich dies noch als entscheidender Nachteil herausstellen, weil so taktische Varianten in der Aufstellung unmöglich wurden.

In den Gruppenspielen hatte man es mit den als schlagbar eingeschätzten Gegnern Anspach und Ludwigshafen zu tun. Carl Zeiss Jena spielte in der anderen Gruppe und konnte somit frühestens im Halbfinale Gegner sein. Insgeheim hofften alle SSV’ ler, dass es zu diesem Duell erst im Endspiel kommen würde.
Zunächst traf man auf Anspach: doch bereits im ersten Herrendoppel lief es nicht nach Plan: die beiden Oberligaspieler Jörg Lorenz und Dirk Gouverneur zeigten Nerven, verspielten im ersten Satz eine 16:14-Führung fahrlässig und waren auch in Durchgang zwei nicht in der Lage, einen 12:6-Vorsprung ins Ziel zu retten. Die Niederlage von Jan-Hendrik Kuhn und dem lange Zeit kranken Thomas Kleer kam wenig überraschend, wohingegen Aline Decker und Eva Schneider ihre Pflicht erfüllten. In den Einzeln spielte Thomas Kleer gut mit, ohne aber seinen starken Gegner in allzu große Bedrängnis bringen zu können. Derweil erkämpfte Dirk Gouverneur den wichtigen Punkt zum 2:3. Eva Schneider holte in einem schweren Spiel immer wieder Rückstände auf und konnte sich jeweils zum Ende der beiden Sätze entscheidend steigern. Derweil hätten Decker / Kuhn im Mixed fast für eine Überraschung gesorgt, waren sie doch im ersten Satz überlegen. Aber die Nerven spielten in dieser entscheidenden Phase nicht mit. So oblag es Jörg Lorenz wenigstens das Remis zu sichern. Nach anfänglich schwacher Leistung konnte sich Jörg steigern und den Sieg einfahren. Bereits jetzt war aber klar, dass schon im Halbfinale der Topfavorit aus Jena Gegner sein würde.
Ludwigshafen wurde zwar schwächer als Anspach eingeschätzt, aber auch hier hatten Jörg und Dirk zunächst große Probleme. Es sah so aus, als sollte wie im ersten Spiel schon das Doppel knapp verloren erden. Erst ab Mitte des zweiten Durchgangs konnten die beiden dann die taktischen Anweisungen von Trainer Franz Risch in die Tat umsetzen. Kuhn/Kleer zeigten ihr bestes Doppel im Turnierverlauf, konnten aber dennoch die Niederlage nicht abwenden. Sehr klare Siege von Jörg Lorenz, Aline Decker sowie Decker/Schneider im Doppel sicherten das Remis. In einem Spiel auf Biegen und Brechen war Dirks bessere Kondition ausschlaggebend für den Erfolg im Einzel. Die größte Überraschung dieser Begegnung brachte aber das Mixed: Jan-Hendrik Kuhn zeigte hier an der Seite von Eva Schneider eine überragende Leistung und sicherte den Punkt zum 6:2-Sieg.
Wie erwähnt war der Halbfinalgegner klar: der Turnierfavorit aus Jena, der über ein großes und ausgeglichenes Aufgebot von Spielern und Spielerinnen verfügte und so taktisch beliebig variieren konnte. Als Außenseiter gingen Lorenz/Gouverneur in das erste Doppel. Die taktische Marschroute stand dennoch fest: da im zweiten Doppel, dem dritten Einzel und auch dem Mixed Zweisatzniederlagen drohten, mussten alle anderen Spiele (möglichst in zwei Sätzen) gewonnen werden. Schon im ersten Doppel gelang dies nicht: Beide boten zwar einen großen Kampf und spielten phasenweise wie entfesselt, aber im dritten Satz genügten ein, zwei Minuten der Unaufmerksamkeit den Gegnern zum Erfolg. Auch Decker/Schneider hatten im Doppel große Probleme, aber sie konnten den wichtigen Zähler zum 1:1 beisteuern. Wie einkalkuliert gingen das 2. Jungendoppel und dritte Jungeneinzel ganz klar an den Gegner. Nun hätten Kuhn / Decker gegen die deutschen Vizemeister Robert Kalinka/Cindy Krauspe schon in zwei Durchgängen gewinnen müssen um die Chancen auf die Finalteilnahme zu wahren. Dies war aber äußerst unrealistisch. Erwartungsgemäß ging das Match klar verloren. Damit war man im Rennen um die Deutsche Meisterschaft ausgeschieden. Zu allem Überfluss fand auch Eva Schneider im Einzel nie ins Spiel und unterlag. Dagegen holte Jörg Lorenz nach starker Leistung den zweiten Zähler für sein Team. Das letzte Spiel sollte gleichzeitig auch das beste werden. Wiederum als Außenseiter ging Dirk Gouverneur in das zweite Einzel gegen den Südwestmeister Sebastian Wittig. Im ersten Durchgang war denn auch fast ein Klassenunterschied auszumachen. Es schien, als sollte Dirk gegen sein nahezu perfekt aufspielendes Gegenüber unter die Räder kommen. Wie er dann aber kämpferisch immer weiter zulegen und Wittig am Ende noch in Grund und Boden spielen konnte, beeindruckte nicht nur die komplette SSV-Delegation.
Der Gegner des “kleinen Finales” – Neuwied - war nach der Halbfinalniederlage schon vorzeitig abgereist, weshalb der dritte Rang kampflos an Heiligenwald ging.
Fazit: mit Benjamin Woll an Nummer eins wäre die Qualifikation sicher gelungen. Nach seiner Absage allerdings reichte es trotz großer kämpferischer Leistungen wie befürchtet nicht ganz zum Turniererfolg. Die Mannschaft hat allerdings im nächsten Jahr noch einmal die Chance, die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften zu erreichen.

Die Spiele im Einzelnen:
SSV – SG Anspach 4:4
1. Jungendoppel: Jörg Lorenz/Dirk Gouverneur – Heinrich / Schalk 16:17, 13:15; 2. Jungendoppel: Jan-Hendrik Kuhn/Thomas Kleer – Daniel Schmidt / Brockenheimer 1:15, 0:15; Mädchendoppel: Eva Schneider/Aline Decker – Niedermeyer/Helwig 15:3, 15:10; 1. Jungeneinzel: Lorenz – Schmidt 4:15, 15:8, 15:9; 2. Jungeneinzel: Gouverneur – Heinrich 15:13, 15:5; 3. Jungeneinzel: Kleer – Schalk 2:15, 7:15; Mädcheneinzel: Schneider – Helwig 11:9, 11:8; Mixed: Kuhn/Decker – Schmidt/Niedermeyer 14:17, 8:15

SSV – PSV Ludwigshafen 6:2
1. Jungendoppel: Lorenz/Gouverneur – Abraham/Waldenberger 13:15, 15:10, 15:5; 2. Jungendoppel: Kuhn/Kleer – Sturm/Weimer 8:15, 4:15; Mädchendoppel: Schneider/Decker – Hoffmann/Weimer 15:4 15:2; 1. Jungeneinzel: Lorenz – Abraham 15:7, 15:7; 2. Jungeneinzel: Gouverneur – Waldenberger 15:6, 16:17, 15:10; 3. Jungeneinzel: Kleer – Weimer 0:15, 1:15; Mädcheneinzel: Decker – Weimer 11:1, 11:2; Mixed: Kuhn/Schneider – Sturm/Hoffmann 15:10, 15:6

Halbfinale:
SSV – Carl Zeiss Jena 3:5
1. Jungendoppel: Lorenz/Gouverneur – Wittig/Bredereck 11:15, 15:7, 5:15; 2. Jungendoppel: Kuhn/Kleer – Richter/Kalinka 1:15, 0:15; Mädchendoppel: Schneider/Decker – Sondermann/Krauspe 12:15, 15:10, 15:8; 1. Jungeneinzel: Lorenz – Falko Schmidt 15:3, 15:11; 2. Jungeneinzel: Gouverneur – Wittig 4:15, 15:11, 15:12; 3. Jungeneinzel: Kleer – Bredereck 1:15, 0:15; Mädcheneinzel: Schneider – Sondermann 7:11, 1:11; Mixed: Kuhn/Decker – Kalinka/Krauspe 0:15,6:15

Spiel um Platz 3:
SSV – Neuwied 8:0 kampflos

 
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