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Auf der Suche nach den Ehrenamtlichen
(ein Bericht von Marc Weishaupt)

Seinen ordentlichen Verbandstag im Jahr 2000 beging der Saarländische Badminton-Verband am Dienstag vor zwei Wochen im großen Saal des "Waldhauses" in Saarbrücken. Viele Neuigkeiten gab es dieses Mal nicht zu berichten. Bemerkenswert war statt dessen, dass man größte Mühe hatte bei der Neubesetzung verschiedener Ehrenämter, und so gab es am Ende auch leider einige offene Stellen zu verzeichnen.

Einer, der den Begriff Ehrenamt innerhalb des Verbandes über lange Zeit für sich verinnerlicht hatte, wurde auf eigenen Wunsch verabschiedet, konnte leider aber nicht dabei sein: Gerd Paulus, der 30 Jahre lang das Amt des Sportwartes ausübte. Paulus hatte bereits vor knapp zwei Jahren verlautbaren lassen, dass er für eine erneute Wiederwahl nicht zur Verfügung stehen werde, und es war den übrigen Vorstandsmitgliedern und seinen vielen Freunden innerhalb des Verbandes nicht gelungen, ihn noch einmal umzustimmen. Traurig war nur, dass Gerd Paulus es an diesem Abend nicht mehr schaffte, der Versammlung beizuwohnen. Eine berufliche Veranstaltung hinderte ihn am Erscheinen und so blieb dem Ersten Vorsitzenden Arno Schley nichts anderes übrig, als die Verdienste des Quierschieders hervorzuheben ohne im dabei vor der Versammlung noch einmal persönlich danken zu können.
Zum Nachfolger von Paulus wurde einstimmig Thomas Dettweiler aus St. Ingbert gewählt. Der 31jährige, der bisher als Turnierwart bereits im SBV-Spielausschuß mitgewirkt hatte, stellte jedoch klar, dass er nicht das komplette Arbeitspensum eines Sportwartes erledigen könne. Daher sollte aus der Versammlung ein neuer Ranglistenwart gewählt werden. Dies gelang jedoch nicht, und es war nicht das einzige Amt, dass an diesem Abend unbesetzt blieb. Ebenso erklärte sich auch niemand bereit, dass durch das Abtreten von Christoph Karmann vakant gewordene Amt des Breitensportwartes zu übernehmen. Bei beiden Wahlen war die fehlende Motivation der Delegierten und die daraus resultierende Enttäuschung der Vorstandsmitglieder unübersehbar.
Neben Paulus gab noch ein weiteres langjähriges Mitglied des Vorstandes sein Amt ab: Karl Geisler vom TuS Wiebelskirchen, eine lebende Legende im saarländischen Badmintonsport, stand für das Amt des Lehrwartes nicht mehr zur Wahl. Auch er war über mehrere Jahrzehnte maßgeblich an der Entwicklung dieses Sportes in der Region beteiligt. Für ihn fand sich zum Glück aber Ersatz. Harald Bohn aus Saarbrücken wurde nach einstimmiger Wahl zum Vorstandsmitglied berufen.
Neben der Wiederwahl von Pressewart Holger Bleß und der Mitglieder verschiedener Ausschüsse gelang es an diesem Abend endlich auch, dass lange Zeit unbesetzte Amt des zweiten Schatzmeisters zu besetzen. Ulli Faber vom SSV Heiligenwald wird demnächst als Stellvertreter seines Vereinskollegen Jürgen Knapp für die Finanzen verantwortlich sein.
Schließlich standen, neben zahlreichen Ehrungen von aktuellen und langjährigen Leistungsträgern, auch noch verschiedene Anträge zur Abstimmung. Während sich die vom Vorstand selbst der Versammlung gestellten Anträge vor allem auf organisatorische Dinge bezogen und allesamt mit breiter Mehrheit angenommen wurden, entwickelte sich anhand der gleich vier Anträge, die vom BC Bischmisheim gestellt worden waren, die einzig nennenswerten Diskussionen des Abends.
So wurde der Vorschlag, dem Spielausschuß die Möglichkeit einzuräumen, bei der Klasseneinteilung ohne Rücksicht auf die Auf- und Abstiegsregelungen im Einzelfall besonders starke Mannschaften einzustufen, mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Angenommen wurde dagegen der Antrag, innerhalb der SBV-Jugendturniere eine U 17-Spielklasse einzuführen als Zwischenstufe von U 15 und U 19. Allerdings bleibt hierbei abzuwarten, ob sich diese Neuregelung tatsächlich etablieren wird.
Zudem wurde beschlossen, dass ab sofort auch die Meldung einer U 11-Schülermannschaft einem Verein die Möglichkeit gibt, für seine jugendlichen Spielerinnen und Spieler Seniorenerklärungen zu beantragen.

Alles in allem verlebte man einen beinahe schon ungewöhnlich ruhigen Abend ohne größere Diskussionen und ganz ohne jegliche Streitereien, was dazu führte, dass Arno Schley die Versammlung nach rekordverdächtig kurzen 150 Minuten schon wieder schließen konnte. Fraglich erscheint hierbei allerdings, ob nun wirklich alles eitel Sonnenschein im SBV ist, oder ob nicht doch einige der Delegierten reichlich unmotiviert und desinteressiert an dem ganzen Geschehen waren.

 
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