Auch im
Herrendoppel schieden die Top-Gesetzten in der ersten Runde aus
In der Vormittagveranstaltung erneut ein Favoritenabgang. Das an eins
gesetzte indonesische Doppel Danny Kantono/Antonius verloren ihr erstes Spiel gegen die
ungesetzten Chinesen Yu Jinhao/Chen Qiqiu 15:17 15:3 15:13. Klaus Kindervater,
Altwarmbüchener Veranstaltungsmanager, war noch am Abend begeistert: "Was die
gespielt haben, war ein Endspiel. Anderthalb Stunden nur tollen Ballwechsel. Selbst der
zweite Satz, der vom Ergebnis her klar war, dauerte ewig. Dieses Spiel allein war schon
das Herkommen wert." Für die chinesische Team war der überraschende Sieg ein Trost,
um das gestrige Ausscheiden von Ye Zhaoying wettzumachen. Sie war der erste
Titelverteidiger gewesen, der bei den elf Weltmeisterschaften in der ersten Runde verlor.
Entsprechend war auch Chinas Doppel-Trainer Liu Xin Min hocherfreut: "Eine
Überraschung. Im letzten Jahr hat keines unserer Doppel gegen ein indonesisches
gewonnen." Sieger Yu Jinhao gab hinterher an, er wäre schon vor dem Spiel
zuversichtlich gewesen. Sein Partner Chen jedoch gab sich bescheidener: "Bei mir war
diese Zuversicht erst da, als wir im dritten Satz 14:13 in Führung gingen."
Indonesiens langjähriger Coach Christian Hadinata beklagte die falsche Strategie seines
Paares. "Sie sollten angreifen, aber sie wählten die Defensive. Nun ist der
Doppel-Wettbewerb weit offen. Es gibt jetzt eine ganze Reihe von Paaren, die gewinnen
können".
Helber/Siegemund - Eddy Clarisse/Michael Adams MRI 15:7 15:6. Zu denen
gehören auch noch unsere Deutschen Meister. Ihr erstes Spiel war nicht mehr als ein
Warmup. Sie sind jetzt unter den letzten 32. Die nächsten Gegner am Donnerstagvormittag
sind Jens Eriksen/Jesper Larsen, das beste dänische Doppel. (Dieses Spiel ging 6:15, 6:15 verloren.)
Boris Reichel/Joachim Tesche - Iain Sydie/Brent Olynyk CAN 14:17 9:15.
Reichel/Tesche zeigten ein ordentliches Spiel. Im ersten Satz kämpften sie sich noch bis
zur Verlängerung heran. Aber die erfahrenen Kanadier waren letztlich zu angriffsstark.
Reichel war zu seiner WM-Teilnahme gekommen, weil Christian Mohr sich einer
Meniskusoperation unterziehen mußte.
Auch bei den Damen überstand ein Paar die erste Runde.
Anika Sietz/Nicol Pitro - Ximena Billido/Doriane Aliaga PER 15:1 15:10.
Die Peruanerinnen mühten sich zwar redlich, unser Paar war jedoch überlegen. In der
Runde der letzten 32 warten nun Donnerstagmittag Qin Yinyuan/Gao Ling aus China, Nr. 5 der
Setzliste.
Wie stark Chinesinnen spielen können, mußten schmerzlich Karen Stechmann
und Katja Michalowsky erfahren. Das Los hatte sie gleich im ersten Spiel gegen die
Top-Gesetzten geführt. Katja war als Ersatz eingesprungen, weil Nicole Grether wegen
einer Schulterverletzung die Teilnahme am Individualturnier absagen mußte. Karen
Stechmann/Katja Michalowsky - Huang Nanyan/Yang Wei 1:15 3:15
Mix: Runde der letzen16
Björn Siegemund/Karen Stechmann - Ha Tae Kwon/Chung Jae Hee KOR 14:17
13:15. Mit zwei Siegen hatten sich unser Deutschen Meister Siegemund/Stechmann ins
Achtelfinale gespielt. In einem hochklassigen Spiel boten sie den Koreanern in beiden
Sätzen Paroli. Es gab etliche spektakuläre Ballwechsel und Siegemund stellte die
Koreaner mit überraschenden und trickreichen Schlägen ein ums andere Mal vor Probleme.
Auch Karen war hellwach, ging mutig in die Bälle hinein, setzte nach und vollendete. Auch
das Flachhalten des Balles führten sie konsequnet durch. Nur jeweils gegen Ende der
Sätze setze sich das kraftvollere Spiel der Weltranglistenfünften durch. Dabei gelang es
Ha im zweiten Satz bei 13-beide beim Umpire eine Kunstpause zu ergattern, was den guten
Rhythmus der Deutschen brach. In den beiden folgenden Ballwechseln wurden sie
abgeschossen. Siegemund: "Was soll ich sagen? Gut gespielt und knapp verloren. Wir
sind auch nicht gewohnt gegen solche Leute zu spielen, da braucht man erst wieder eine
Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat. Im ersten Satz lagen wir daraufhin gleich zurück.
Wir haben eben in Deutschland nur zwei Mixed auf diesem Niveau und gegen die Asiaten
können wir nur selten spielen. Die Pause kurz vor Schluß hat mir nichts
ausgemacht."
Im weiteren Verlauf des heutigen Abends muß noch Katja Michalowsky ihr Einzel in der
Runde der letzten 32 spielen. Gegnerin ist Kim Ji Jun aus Korea. (Dieses Spiel ging 5:11, 2:11 verloren.)