"Im ersten Spiel habe ich graupelhaft gespielt", schimpfte Ian Maywald in seiner Tagesbilanz. "Aber glücklicherweise gewonnen. Immerhin hatte ich gegen den Portugiesen im Februar bei einem Turnier in der Schweiz noch verloren. "Aber ich bin natürlich zufrieden." Kann er auch, denn er ist weiter im Turnier. 15:4, 9:15, 15:5 endete das erste Match gegen Marco Vasconcelos, 15:8 15:7 das zweite gegen Thushara Edirisinghe aus Sri Lanka. Nächster Gegner ist Adamu aus Nigeria, sollte er gewinnen käme vermutlich der Japaner Ohta. Mit diesen beiden Siegen hätte er sich für die Hauptrunde qualifiziert.
Zwei weitere Siege benötigt auch die Deutsche Meisterin Heike Schönharting. In der ersten Runde hatte sie es mit Mario-Helene Pierre aus Mauritius zu tun. 11:0 11:11, die zweit Runde gewann sie kampflos. Die nächste Gegnerin kommt entweder aus Polen oder aus Litauen.
Weniger Glück hatten unsere Jugendeuropameister. Petra Overzier gewann zwar in der ersten Runde gegen Amida Sawaram aus Mauritius (11:1 11:0), doch in der zweiten Runde hatte Hollands Nr. 3 Karina de Witt beim 11:4 5:11 11:9 das bessere Ende für sich. Nach zu defensivem ersten Satz konnte Petra die Spielkontrolle wiedergewinnen, griff mehr an und brachte die Holländerin immer wieder zu Vorhandfehlern. Bis kurz vor Ende des zweiten Satzes hielt sie die Führung, doch dann setzte de Witt zum Schlußangriff an. Dem war Petra nicht gewachsen.
Schlimmer erging es Björn Joppien. Er verlor gegen Ricardo Fernandes (Portugal) mit 4:15 6:15 und war entsprechend deprimiert. "Nicht das Verlieren ist schlimm, sondern wie. Ich war überhaupt nicht auf dem Feld, habe mich schlecht bewegt und meine Drops kamen überhaupt nicht", klagte der Langenfelder. "Ich habe den Übergang vom Training zum Wettkampf nicht geschafft. Irgendwie war keine Spannung aufgebaut."
Außerdem war Jens Roch im Einsatz. Dem Erstrundenerfolg gegen Anuar Musafirov aus Kasachstan folge eine Dreisatzniederlage gegen Schottlands Nr. 2 Craig Robertson. 15:7 3:15 7:15.
Zwei verletzungsbedingte Absagen gab es auch. Michael Keck mußte wegen Kniebeschwerden aussteigen. Neuer Mixedpartner für Nicol Pitro wurde Boris Reichel. Schulterprobleme zwangen Nicole Grether ihr Einzel abzusagen.

Die IBF hatte ihre Generalversammlung. Aufregendes gab es nicht zu melden. Daß im Thomas Cup zukünftig der Gastgeber auch dann in den Vorrunden mitspielen darf, wenn er bereits qualifiziert ist, war die aufregendste Neuerung. Bei einem Treffen der Grand-Prix-Turnier-Organisatoren, stand wieder mal das Thema auf dem Programm, wie man erreichen kann, daß Ausrichter auch gute Spieler haben. Eine Lösung wurde naturgemäß nicht gefunden. Ansonsten war die Halle heute leer. Die Dänen waren noch ein wenig traurig, ob Camillas Niederlage. Diskutiert wurde auch, ob die Niederlage gegen Sun Jun Peter Gade nun anspornt oder seinem Selbstvertrauen eher schädlich sei. Er selbst sagte nach dem Spiel, er habe mehr verloren, als daß Sun Jun gewonnen habe: "Ich war mental noch müde und auch körperlich hatte ich mich von den vorhergehenden Spielen noch nicht erholt. Ich habe zwar versucht, ebenso zu spielen wie an den Tagen zuvor, aber die Beine haben nicht mitgemacht. Und Sun Jun darfst du keinen Spielraum gewähren, den nutzt er sofort aus." Traurig, daß es nicht zum Titel gelangt hat, war er natürlich, wie alle Dänen, doch auch ein wenig stolz. "Es tut mir wirklich leid, nicht mehr für mein Team getan zu haben, aber dennoch war es gestern ein großer Tag für das dänische Badminton. Immerhin haben wir Silber geholt.

Kärlig hilsen fra Köbenhavn sender