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B a c k t o
t h e r o o t s !
Die Bundsligajahre sind vorüber Die erste Mannschaft des Vereins begann in der Spielsaison 1977/78 in der
Kreisklasse A und kam über die Stationen: Bezirksliga (1979), Verbandsliga (1981),
Saarlandliga (1985), Rheinland-Saar Pfalz-Liga (1986) und 2. Bundesliga bereits 1989, nach
nur 12 Jahren, in die 1. Bundesliga.
Der SSV mußte feststellen, daß hier ein anderer Wind als in Liga Zwei wehte und führte
so in den ersten Jahre einen erfolgreichen Kampf gegen den Abstieg. Gleichzeitig gelang es
dem Team Deutscher Pokalsieger zu werden. Dies ist als einmaliger Triumph anzusehen, weil
die Pokalrunde in Deutschland nur einmal, nämlich 1990 stattfand.
Zur Spielzeit 1991/92 gelang die Verpflichtung der indonesischen Spieler Yoseph Phoa und
Iguh Donolego mit denen eine Top-Plazierung in der Liga angestrebt wurde.
1992/93, nach der wohl spielerisch besten Saison, die auf dem ersten Platz beendete wurde,
scheiterte der SSV erst am Lokalkonkurrenten TuS Wiebelskirchen in den
Play-Off-Halbfinalspielen. Wie knapp es hier zuging zeigt die Tatsache, daß ein drittes
Entscheidungsspiel her mußte und dieses erst nach Sätzen zu Gunsten der Wiebelskircher
entschieden wurde.
1993/94 verließen die beiden Indonesier aus finanziellen Gründen den Verein, als Ersatz
konnte Darren Hall aus England, Europameister 1992 und Thomas Kihlström, früherer
Europa- und Weltmeister, verpflichtet werden. In dieser Spielzeit gab es allerdings oft
Probleme, da die ausländischen Akteure, wie beispielsweise Hall, oft an
Bundesligaspieltagen zu Turnieren abgestellt werden mußten. Ebenso zeigte sich, daß der
schon 45-jährige Thomas Kihlström nicht mehr die erhoffte Leistung bringen konnte, so
daß am Ende nur ein enttäuschender 6. Rang heraussprang.
1994/95 gelang die Verpflichtung des deutschen Spitzenspieler Michael Keck, der
holländischen Nationalspielerin Erica van den Heuvel sowie der beiden indonesischen
Starspielern Hermawan Susanto (Vizeweltmeister im Einzel 1994) und Allan Budi Kusuma
(Olympiasieger 1992). Mit diesem Team wollte der SSV endlich das Ziel Deutsche
Meisterschaft erreichen. Nach einer Spielzeit, in der die Gegner fast ausschließlich das
Nachsehen hatten und der SSV erneut auf Rang Eins stand, erreichte Heiligenwald das Finale
gegen Uerdingen. Doch ausgerechnet im Finalrückspiel in Uerdingen (Hinspiel 4:4) fehlte
Hermawan Susanto. Ebenso war gerade hier die starke Erica van den Heuvel verletzt. Die
Mannschaft unterlag wie befürchtet nach großem Kampf mit 3:5, und mußte Bayer 05 zur
Meisterschaft gratulieren.
Nach dem Scheitern legte der SSV ein Jahr später, durch einen finanziellen Kraftakt, mit
der Verpflichtung von Martin Lundgaard Hansen und Viola Rathgeber nochmals zu und zog am
Ende der Saison erneut in die Play-Offs ein. Nach drei unvergessenen, packenden und
spannenden Finalspielen in toller Atmosphäre gegen den OSC Düsseldorf stand der SSV dann
endlich als Deutscher Mannschaftsmeister 1995/96 fest. Bei der anschließenden Teilname am
Europacup der Landesmeister in Harlem gelang es ersatzgeschwächt (!), sogar den 5. Platz
zu belegen.
Aus finanziellen Gründen mußte der Verein dann allerdings "den Gürtel enger
schnallen", gleich 4 wichtige Spieler mußten abgegeben werden. Trotz aller
Unkenrufen gelang in der darauffolgenden Saison 1996/97 ein sicherer Mittelfeldplatz.
Zur Spielzeit 1997/98 wurde die Mannschaft weiter umgekrempelt. Vom Stamm blieben nur noch
Michael Keck, Björn Decker, Erica van den Heuvel, Jin Chen und Martin Kranitz. Statt
teurer Ausländer setzte der SSV verstärkt auf junge, erfolgsorientierte Spieler.
Sportlich scheiterte Heiligenwald allerdings knapp an den mit Ausländern gespickten
Starteams wie Meister Uerdingen, Berlin oder Wiesbaden. Im Dezember 1997 stand der SSV vor
dem finanziellen Aus. Zwei Sponsoren sagten kurzfristig ab. Doch der Charakter des Teams,
das auf 50 % der Bezüge verzichtete und so das Beenden der Saison ermöglichte, sprach
klar für sich.
Die Planungen für 1998/99 wurden im Juli 1998 jäh unterbrochen. Es fanden sich einfach
nicht mehr genug Sponsoren um den erforderlichen Etat zu decken. Es blieb dem Management
nur ein Ausweg. Die Abmeldung der Mannschaft aus der Bundesliga. Sportlich zwar ein
Rückschritt, aber nur so ließ sich die drohende Verschuldung des SSV vermeiden. Jetzt
heißt es "Back to the Roots Zurück zu den Wurzeln": Mit einem jungen
Team will der SSV in der Zukunft für Furore sorgen.
Eric Kolling |
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