(jük) Müde aber voller
bleibender Eindrücke sitzen die SSV-Biker im Zug Richtung
Landsweiler-Reden. Unterwegs dort hin, wo am frühen Sonntagmorgen
des 17. Juni das Unternehmen „Warndtrunde“ startete. Die erlebten
Eindrücke von intakter Natur- aber
auch
von einem Stück weit saarländischer Geschichte, hallten in den
Gedanken der Biker noch lange nach. „Landsweiler Reden… bitte links
aussteigen…“ Mit diesen Worten durch den Lautsprecher der
Regionalbahn endete unausweichlich ein erlebnisreicher Tag an dem
alle Mitfahrer viel Spaß hatten.
Aber stopp… drehen wir die Uhr doch
erst mal im Zeitraffer zurück. Sonntagmorgen, 8:49 Uhr Bahnsteig
Landsweiler-Reden. Monja, Gabi, Armin, Stephan, Franz und Manfred
warten am Gleis 1 auf den Zug in Richtung Saarbrücken der bereits am
Horizont zu sehen war. Aber einer fehlt doch noch. Wie kann das denn
sein? Hat er es vergessen? Hat er verschlafen? Mit einem schrillen
Reifenquietschen seines Fahrrades wurde die Frage beantwortet. Vor
dem Bahnhof tauchte keine Sekunde zu früh Jürgen auf. Bedingt durch
eine am Vorabend etwas zu lange gefeierte Hochzeit leicht
ramponiert, schaffte er den Sprung in die Bahn gerade eben noch so.
Etwas jammernd und von hämmernden Kopfschmerzen geplagt startete er
den Versuch einer Rechtfertigung. Auf Mitleid allerdings, konnte er
nicht hoffen. „Wer feiern kann, der kann sich auch quälen“ so die
allgemeine Meinung der Gruppe. Kein Mitgefühl mehr unter den
Menschen… Nach Beckingen an der Saar sollte uns die Bahn befördern.
Von dort aus starteten wir die letzte
Etappe unserer diesjährigen
Saarlandumrundung. Ein Stück weit dem Nied-Ufer folgend, über den
Saargau und durch den Warndt entlang der
deutsch-französischen Grenze sollte unser Weg bis zur Mittelstadt
Völklingen führen. Also, auch bei der letzten Etappe der „SSV-Tour
de Saare“ kein Schaulaufen, sondern noch einmal harte Arbeit in Form
von insgesamt 85 Km und 1050 zu bewältigenden Höhenmetern. Von
Beckingen bis zum Niedradweg brauchten wir nur wenige Minuten. Fast
unberührte Natur fanden wir entlang der Nied vor. Bereits nach
wenigen Kilometern erreichten wir die Wackenmühle, an der die Nied
fast Wildwassercharakter hatte. Durch konsequente Renaturierung
wurde der Fluss aus seinem engem Zwangsbett noch mal in den
Ursprungsverlauf entlassen. Flora und Fauna dankten es mit einer
traumhaften Flusslandschaft. Noch etwas verträumt vom herrlichen
Niedtal standen die Biker bereits vor dem ersten Anstieg in Richtung
Kerlingen und somit hoch zum Saargau. Entlang ausgedehnter
Getreidefelder in denen bereits leuchtend und kontrastreich Korn und
Mohnblumen um die Wette strahlten, ging der Weg immer in Richtung
der südlichsten Spitze unseres Bundeslandes. Unterhalb der riesigen
Sendemasten des französischen Senders „Europa 1“ fuhren wir zur
Kapelle St. Oranna zwischen Ittersdorf und Berus, an der wir in
Mitten göttlichen Beistandes ausgiebig rasteten. Talabwärts und
vorbei am Europadenkmal, dass an die wechselhafte Geschichte
zwischen
Deutschland
und Frankreich erinnern soll, führte uns unser Weg in Richtung
Überherrn und danach entlang der Biest. An den herrlich gelegenen
Warndtweihern wurde dann erneut der Flüssigkeitshaushalt in Form von
alkoholfreiem Weizenbier mit dem herrlichen Sommerwetter in Einklang
gebracht. Bei den mittlerweile heißen Temperaturen führte die Route
gerade richtig durch die ausgedehnten und kühlen Wälder des Warndt.
Durch Lautenbach und entlang des gleichnamigen Baches ging es vorbei
an naturbelassenen und unberührten Biotopen nach Karlsbrunn und St.
Nikolaus zum südlichsten Punkt unserer Tour. Weiter dann über
Emmersweiler nach Großrosseln wo der Weg entlang der Rossel durch
das französische Petite Rosselle und vorbei an den alten
Bergwerksgebäuden der Grube Velsen über Fürstenhausen nach
Völklingen führte. Mitten durch die Ruinen der alten Völklinger
Hütte die zum UNSCO Weltkulturerbe ernannt wurden, dann die letzten
Kilometer zum Bahnhof Völklingen. Na ja, der Rest wurde ja bereits
zuvor erzählt. Als Fazit der gesamten „SSV-Tour de Sarre“ ist zu
sagen, dass es unglaublich tolle Landschaften bereits direkt vor
unser Haustür gibt. Landschaften, die wir auf unseren Touren durch`s
„Ländle“ mehr als genüsslich in uns aufsaugten. Abschließendes
Prädikat für die gesamte Umrundung: „SEHR EMPFEHLUNGSWERT“.