Moderne Kommunikation verhindert Schlimmeres.
(stk)
Saar, Nied, Bist und wieder Saar steht auf dem Tourenkalender der
Radsportgruppe des SSV Heiligenwald. Nach mehrmonatiger Zwangspause
ist Bruno wieder mit von der Partie und erwartet die Radler in
Beckingen, dem heutigen Startpunkt des Rundkurses. Saarabwärts bis
Rehlingen geht’s zur Eingewöhnung, bevor wir dem
Logo des Radweges
ins herrliche Niedtal folgen. Idyllisches Flußradeln pur ist das.
Der Weg schlängelt sich unmittelbar am Bach entlang bis zur
Wackenmühle. Das Gartenrestaurant lädt immer zu einer kurzen Rast
und ein paar schönen Fotos ein. Das von den Radfahrern so geliebte
grüne Hinweisschild signalisiert das Ende der ersten Flachetappe.
„Steigt 150 Meter auf 1,4 Kilometer“ wird es uns in weißen Lettern
angedroht. Hoch geht’s zum Saargau mit seiner weiten und offenen
Kulturlandschaft. Bruno und Britta gehen die 15 Km lange Berauf-Tour
sehr gemächlich an. Bruno hat noch Nachholbedarf im Training und
Britta gefühlte (aber nicht sichtbare) 8 Kilo Übergewicht. Das ist
nicht verwunderlich, konnte sie doch der ständigen Versuchung die
armdicken Maiskolben und rotbackigen Äpfel am Wegesrand einzusammeln
nicht widerstehen. Ja, ja mit einem vollen Rücksack werden die Berge
zwangsläufig steiler. Zur moralischen Unterstützung schließt sich
Stephan dem moderaten Tempo des Rekonvalizenten und der
Früchtesammlerin an, während Gabi und Berthold im höheren Gang schon
mal vorausfahren. Und so kam es wie es kommen muss, die beiden
verpassten die erste Abfahrt und so verirrten sich Hänsel und Gretel
in den Streuobstwiesen. Wie gut dass es heute Handys gibt. Jürgen,
der heute seinen Job im Kraftwerk Fenne verrichten muss, diente
zwangsläufig als Relaisstation und brachte die versprengten
Truppenteile vor Kerlingen wieder zusammen. Gemeinsam ging es dann
am nahegelegenen Flugplatz Düren vorbei und hoch zum Sender Europa
mit seiner riesigen Antennenanlage und den filigranen Sendemasten.
Am Europadenkmal oberhalb von Berus ist der höchste Punkt der Tour
erreicht. Der Fernblick bis weit nach Frankreich hinein lädt zu der
wohlverdiente Pause ein und die mitgeführten Energieriegel werden
endlich ihrer Bestimmung zugeführt. Wer wie Britta den Rucksack
mittels Expander durch die Felge auf dem Gepäckträger sichert, wird
bei der Weiterfahrt mit erheblichen Schwierigkeiten zu rechnen
haben. Glücklicherweise wird die Blockade schnell beseitigt und so
steht der steilen und langen Abfahrt bis hinunter nach Überherrn
nichts mehr im Wege. Unterwegs wird Bruno sichtlich nervös. Ein
Blick auf die Uhr bringt Klarheit. Höchste Zeit zum
Nachmittagskaffee und so kommt der nahe Linslerhof gerade recht dem
Verlangen nachzugeben. Der historische Hof mit Gartenterrasse und
Hotelrestaurant besticht durch ein schönes Ambiente, nur an der
Kuchenauswahl muss noch gearbeitet werden. So gestärkt stellt die
weitere Fahrt durch die reizvolle Landschaft des Bisttal für die
Bikertruppe keine Schwierigkeiten dar. Bei Wadgassen stoßen wir
wieder auf die Saar. Bruno verabschiedet sich von der Gruppe und
tritt den Nachhauseweg Saaraufwärts Richtung Völklingen an. Für den
Rest geht’s in die andere Richtung nach Saarlouis, wo uns die Bahn
wieder einmal wohlbehütet nach Landsweiler bringt.
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