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Nibelungenschatz am Südseestrand , das Ende unserer Radtour nach
Worms.
Aber alles einmal von Anfang.
7:50 Uhr am Bahnhof Landsweiler, recht früh und bei kühlen 11°
Celsius war diesmal das Treffen angesetzt, denn mit der Erfahrung
aus dem letzten Jahr wollten wir uns bei der heutigen Tour nach
hinten etwas mehr Zeit einplanen.
Vogelweh, ein kleiner Vorort von Kaiserslautern war Starpunkt auf
dem Barbarossaweg der uns in 70 km entfernte Worms führen sollte.
Überraschung am Bahnsteig. Die Meteorologen hatten recht, es wird
ein heißer Sommertag und so wird zuerst das Outfit angepasst. Durch
den angrenzenden Wald führt der Weg um den Stadtbezirk
Kaiserslautern,
und
vorbei an der Waschmühle, wo uns voriges Jahr eine unklare
Ausschilderung zu einem kilometerlangen Umweg zwang. Diesmal klappt
es und wir radeln durch die Ausläufer des Pfälzer Waldes an vielen
kleinen Teiche und Weiher vorbei. Hier nennt man sie allerdings
Woog. So kennen wir Berthold. Am Vogelwoog wird zuerst einmal das
vorhandene Kinderkarussell besetzt. Leider fährt es nicht, bleibt
also nur ein Erinnerungsfoto. Hinauf geht’s nach
Enkenbach-Alsenborn. Am Dorfbrunnen klärt uns eine Anwohnerin auf wo
Enkenbach endet und Alsenborn beginnt. Das ist sehr wichtig und muss
strikt beachtet werden. „Ja so etwas kennen wir auch von Spiesen und
Elversberg“, erwidern wir. Das freut die Pfälzerin und weil wir gute
Zuhörer sind, macht sie uns auch gleich ein Gruppenfoto.
Mittlerweile war es auch schon heiß geworden, vielleicht lies sich
Franz aber auch durch Berthold inspirieren, jedenfalls bestand er
darauf in einen kleinen Zug einzusteigen. Wäre ja zu verstehen, nur
steht dieser Zug auf ein Kreisverkehrsinsel an einer viel befahren
Straße. Nun ja, wir hatten was zum Lachen und die Autofahrer was zum
Staunen. Die Idee den riesigen Steinelefanten auf der nächsten
Verkehrsinsel zu reiten wurde dann aber fallen gelassen. Es fehlte
schlicht eine Leiter um dem Rüsseltier auf en Rücken zu steigen. So,
dann einmal kurz die Waden gespannt, durch den Pfälzer Wald hoch zum
Dreibornkopf und
mit
einer schönen Abfahrt zum Eiswoog. Das idyllisch gelegene Gewässer
ist ein bekanntes Ausflugsziel und verhalf uns zur ersten Brotzeit
mit Fischfütterung. Nicht weit davon entfernt durften wir einen
Blick hinter die Kulissen der Stumpfwaldbahn werfen. Eine
Schmalspurbahn die in früheren Jahren als Feldbahn für die Stein- u.
Tongruben gebraucht wurde. Jetzt wird sie als Museumsbahn betrieben.
An Sonn- und Feiertagen zuckeln die Züge zwischen Eiswoog und
Ramsen, neuerdings sogar mit einer Dampflok. Ganz allmählich ändert
sich die Umgebung. Die Kühle des Pfälzer Waldes hinter uns lassend
wird die Landschaft offener und es ist richtig warm. Alsbald zeigen
sich auch die ersten Weingärten. Folgerichtig führt uns der weitere
Radweg durch die malerischen Weindörfer mit den angelegten
Weinbergen. Eine Geschmacksprobe der schon süßen Früchte lässt uns
Kenner mit einem hervorragenden Jahrgang rechnen. Stephan erklärt
noch, dass das kein“ Klotz Trauben“ sondern eine Rebe ist. Dies
beeindruckt aber niemanden und so verschwinden einige Klötze in den
Rucksäcken zum späteren Verzehr. Eben und flach durch Böckenheim,
dem Beginn der deutschen Weinstraße,
geht’s
zielstrebig zur Rheinebene. Kurz nach 15:00 erreichen wir in Worms
das gesteckte Tagespensum – meinten wir. Doch bevor der arg
gesunkene Flüssigkeitsspiegel wieder auf Vordermann gebracht wird
steht noch Programm auf dem Plan. Vor dem Vergnügen hat der Herr
bzw. der Franz noch Kultur angesagt. Kaiserdom, Lutherdenkmal,
Wasserturm, Stadtmauern, Hagen-Denkmal, Nibelungenbrücke und
Ludwigsdenkmal sind nur kleine Highlights in der Nibelungenstadt
Worms. „Mehr Kultur hat heute kein Zweck, ich weis was ihr wolle“,
sprach`s und führte uns endlich zur Rheinpromenade. Weißer
Sandstrand, Palmen, Sonnensegel und eine Strandbar mit gekühltem
Gerstensaft bringt ein mediterranes Flair nach Worms und wäre der
Rhein etwas breiter, man wähnte sich in der Südsee. Gabi und Franz
genossen das Ambiente in den Liegestühlen. Ich glaube sie träumten
gerade, von Siegfried und Hagen von Kriemhild, Etzel, und Gunther
von Drachen und einem Schatz auf dem Grund des alten Vaters Rhein
als wir sie weckten, denn es war Zeit nach Hause zufahren.