Wie alles begann…
Vor gut drei Jahren wurde beim Saarländischen Turnerbund zum ersten Mal die Fortbildung Kursleiterin "Babys in Bewegung" angeboten.
Sofort war mir klar: "Da wird teilgenommen!"
Unser Vorstand stand der Überlegung eher kritisch gegenüber. Die Befürchtung, dass es nicht genug Interessierte und Babys
für solche Kurse geben würde, war groß. Das Risiko, dass der Versuch zu einem Flop werden würde, war durchaus gegeben.
Und dennoch bekam ich grünes Licht und besuchte die Fortbildung. Als diese im April 2012 abgeschlossen war, begann die
Suche nach geeigneten Räumlichkeiten, was sich als schwieriger als gedacht herausstellte. Doch im August war es dann
soweit…die Gemeinde Schiffweiler vermietete uns einen Raum in der Mühlbachhalle und wir konnten in die Werbung gehen.
Gesagt, getan.
Ein eigenes Logo wurde erstellt, eine Anzeige im Gemeindeboten veröffentlicht und Plakate aufgehängt.
Doch leider meldeten sich keine interessierten Eltern. "Geduld", sagten wir uns.
Dann, Ende August, der erste Anruf eines Papas im Erziehungsurlaub, der seine Tochter Franka und sich zu einem Kurs
anmelden wollte. Da er bis dato der einzige Interessent war, musste ich ihn mitsamt Baby vertrösten. Es war zum Verzweifeln.
Und weiter ging es mit verstärkter Werbung und der Idee eine Schnupperstunde anzubieten. Ich besuchte Kinderarzt- und
Geburtshilfepraxen und eine Entbindungsstation. Morgens warb ich in Kindergärten und Krabbelgruppen, abends in
Rückbildungskursen der Hebammen. Überall hinterließ ich Plakate und Flyer. Viele Stunden war ich unterwegs… und siehe da.
Plötzlich hatte ich genug Anmeldungen, um eine Schnupperstunde zu starten
Am 5.November 2012 war der große Tag. 8 Babys zwischen 3 und 9 Monaten nahmen an der Schnupperstunde teil. Schnell war klar
- hier bleibt es nicht bei dieser Teststunde.
Da die Altersspanne ziemlich groß war, teilte ich die Babys in zwei Gruppen ein. Fünf Babys von 3-6 Monate in die erste
und drei Babys zwischen 6 und 9 Monate in eine zweite Gruppe darunter auch Franka und ihr Papa.
Hurra, nun waren meine beiden ersten "BiB-Gruppen" endlich am Start.
Und dann hieß es richtig loslegen. Fortan traf ich mich wöchentlich einmal mit jeder Gruppe, die erste war sofort nach der
Schnupperstunde auf zehn Babys herangewachsen. Es wurde gesungen, getanzt, geplanscht, gestreichelt…
Bereits knappe drei Monate später konnten die Kinder in die jeweils nächst höhere Gruppe "versetzt" werden. Und, oh
Freude - alle Babys kamen weiterhin.
Auch 10 neue kleinere Babys waren mittlerweile für eine erneute Schnupperstunde vorgemerkt. So kam es, dass ich nun
wöchentlich drei Morgen in der Turnhalle verbringe.
So läuft es nun seit Anfang 2013. Mehr als 100 haben bei "Babys in Bewegung" mitgemacht. Die Kurse sind meist mit jeweils
10 Kindern ausgebucht und oft existiert eine Warteliste. Mittlerweile hat sich das Angebot so gut etabliert, dass viele
werdende Mamas ihre Babys bereits vor der Geburt vormerken lassen.
Als die Kinder der ersten BiB-Generation flügge wurden und zu Laufen begannen, bekundeten deren Eltern großes Interesse am
Eltern-Kind-Turnen. Schnell stellte sich heraus, dass die Kapazität der bestehenden Turngruppe nicht ausreichen würde.
Deshalb mietete der Verein die Turnhalle für eine weitere Stunde an. Nun gibt es seit September 2013 zwei Eltern-Kind-Gruppen.
Eine für Windelrocker von etwa 12-24 Monaten und die zweite für flotte Flitzer von 2- 3 ½ Jahre. Und es ist tatsächlich so,
dass mindestens 70% der Eltern und Kinder nach BiB regelmäßig am Eltern-Kind-Turnen teilnehmen. Es sind viele Freundschaften
unter den Eltern und Kindern, teilweise unter ganzen Familien, entstanden.
Oft frage ich mich, wie wäre das ohne BiB? Hätten diese Menschen sich trotzdem getroffen? Was würde ich stattdessen machen?
Egal, genauso wie es ist, ist es gut.
Im Anschluss an das Eltern-Kind-Turnen haben die Kinder ab 3 ½ Jahren die Möglichkeit alleine an den Stunden unserer
Kleinkinder-Turngruppe teilzunehmen.
Davon machen neuerdings die drei ältesten Mädels der allerersten BiB-Generation vom November 2012 Gebrauch.
Ganz selbstverständlich und mit einem breiten Lächeln im Gesicht betreten sie montags die Halle.
Elisa, Franka und Melina (v.n.l.r.) 2013 und 2015
Die Begrüßung verläuft sehr vertraut und herzlich. Schließlich kennen sie mich bereits drei Jahre und sind von Baby an in Bewegung.
Bettina Pfeiffer