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Gleich vier Titelhattricks

 

Jugend-Saarlandmeisterschaften im Badminton

Am 19. und 20. November wurden in der Heiligenwalder Sachsenkreuzhalle eifrig die Federbälle hin und her gedroschen: Unter mehr als 160 saarländischen Badminton-Talenten wurden hier nämlich die diesjährigen Nachwuchs-Saarlandmeister ermittelt.

(ek) Der SSV Heiligenwald stand diesmal vor einem organisatorischen Kraftakt: Nachdem alle Qualifikationsturniere aufgrund von formalen Fehlern annulliert wurden, durfte jeder Verein direkt für die Saarlandmeisterschaft melden. Das ergab sehr große Teilnehmerfelder und weit über 200 Spiele, die die Akteure austragen mussten, bis die 84 Gold-, Silber-, und Bronzemedaillen ihre neuen Besitzer gefunden hatten. Doch auch diesen Kraftakt schaffte die Turnierleitung um Kerstin Gorny, Jürgen Knapp, Julia Saar und Sascha Kuhn. Auch die Verköstigung klappte prima – der Absatz funktionierte sogar so gut, dass am Ende zu wenig Kuchen und Salate da waren. Selbst Orgachef Harry Meiser hatte so was in seiner bisherigen Tätigkeit und davor noch nicht erlebt.

Sportlich lief es aus SSV-Sicht diesmal nicht so gut wie in den letzten Jahren. Das Fazit lautete wenig überraschend „Die fetten Jahre sind vorbei“. Julia Welker holte zwei Vizetitel in der Altersklasse U19 und schaffte damit als einzige SSV-Akteurin den Sprung aufs treppchen. Für Julia war das absolut zufrieden stellend: „ Das wochenende lief für mich super! Ich erreichte die Ziele, die ich mir gesetzt hatte. Das waren: Bei meiner letzten Saarlandmeisterschaft im Jugend/Schüler Bereich noch einmal gegen meine Favoritin Lena Bauer aus Wiebelskirchen gewinnen und noch einmal auf dem Treppchen zu stehen! Mit dem wenigen Trainingsaufwand, den ich geleistet habe, kann ich mit meinem Erfolg sehr zufrieden sein und es hat auch bei der letzten Meisterschaft wieder einen Riesenspaß gemacht!“ Ansonsten stellt der SSV zwar eine große Spielerschaft, doch es blieb meist beim Sammeln von Erfahrungen.

Erfolgreicher lief es für Julia Welkers Bruder und Ex-SSV-ler Philip. Und das natürlich erwartungsgemäß. „Eine neue Regel: Wenn der Opa sagt, der Ball ist aus, dann ist er aus.“ lächelte Philip Welker im Endspiel des U19-Jungeneinzels bei einem umstrittenen Ball zu seinen Ungunsten, den sein Großvater aber gerne anders gesehen hätte. Wenn in einem Endspiel derartig lockere Sprüche fallen, ist klar: Hier war sehr klar auf der Siegerstraße. Und tatsächlich: Ein Blick auf die Anzeigetafel verrät: Welker führte überdeutlich gegen Eric Hoffmann (SuS Obere Saar) und hatte unter den Augen zahlreicher Zuschauer auch keine Mühe, das Endspiel in zwei lockeren Sätzen für sich zu entscheiden und damit den Titelhattrick vor heimischer Kulisse perfekt zu machen. Etwas anderes hatte man von Welker, der bis zur letzten Saison selbst für den ausrichtenden Sachsenkreuz-Sport-Verein aufschlug und nun in Diensten des Bundesligisten Bischmisheim steht, nicht erwartet. Auch im Mixed der Unter 19-jährigen (U19) war zwar sein Sieg aber leider auch Spannungsarmut garantiert: Welker dominierte zusammen mit der ebenfalls Dreifach-Siegerin Pia Rehlinger vom Oberligisten Bous das Finale gegen die bedauerlichen Eric Hoffmann/Yvonne Schösser mit 15:2, 15:2. Dabei hätte Welker mit seinen 16 Jahren auch in der Altersklasse U17 antreten dürfen. Dort allerdings hätten ihm im Einzel noch weniger Akteure das Wasser reichen können. Immerhin: Im Jungendoppel startete er in der U17 und errang an der Seite eines weiteren dreimaligen Siegers den Titel: Jonas Bauer aus dem Nachwuchs des Bundesligisten Wiebelskirchen. Auch Bauer dominierte im Einzel und holte den Titel im Mixed an der Seite von Vereinskameradin Laura Lang. Mit ihr schloss sich der Kreis der „Dominatoren“. Auch Lang gewann alle drei möglichen Titel. Im Einzel ließ sie Christine Schumacher aus Oberthal beim 11:2, 11:0 keine Chance und bezwang im Doppel-Finale an der Seite von Nathalie Bechtel deren Stennweiler Vereinskolleginnen Vicky Grohs und Katharina Rewitzky. Es war eines der lediglich fünf knappen und spannenden Endspiele, das über drei Sätze ging. Das macht deutlich: Die Leistungsunterschiede waren deutlich, wenige „Spitzenspieler“ dominierten die Altersklassen. Um zum Spitzenspieler zu werden, ist regelmäßiges Training unerlässlich, wie auch Für Franz Risch, Jugendwart des Saarländischen Badminton-Verbandes betont: „Ich hoffe immer, dass sich bei den Meisterschaften diejenigen durchsetzen, die regelmäßig etwas tun und nicht die, die das ganze Jahr kaum den Schläger in die Hand nehmen und sich auf ihrem Talent ausruhen.“ Dies hatten sich etwa in der U13 wohl Dominik Pfaff und Nicolas Brauner zu Herzen genommen, die diesmal dank Trainingsehrgeiz ins Rampenlicht – also das Endspiel - rückten. Im Halbfinale auf der Strecke blieb Arthur Hoffmann aus Fischbach, der vor zwei Jahren in der U11 als hoffnungsvolles Talent noch den ersten Platz auf dem Siegertreppchen eingenommen hatte. In der Altersklasse U15 spielten sich diesmal Nicola Heinz (Bischmisheim), Dorothee Schumacher (Oberthal)und Carsten Schmitt (Siersburg) jeweils zweimal auf die höchste Stufe des Siegerpodestes. Betrachtet man die Zahl der Titelträger, so war der TuS Wiebelskirchen mit sechs Goldmedaillen erfolgreichster Club, dicht gefolgt vom aktuellen Bundesliga-Tabellenführer Bischmisheim und dem TV Bous, deren Akteure es auf jeweils fünf Titel brachten.