Leider kein "Wunder von Elversberg"

Vom „Wunder von Elversberg“ hatte Mannschaftsführer Andreas Schweitzer geschrieben, um seine Kollegen der SG Heiligenwald/Völklingen I für das Halbfinale und das unmittelbar danach mögliche Endspiel zu motivieren. Toll, dass nicht wenige Zuschauer, darunter viele Jugendspieler, anwesend waren zur Unterstützung.




Ein Wunder wäre in der Großenbruchhalle Elversberg allerdings nicht nötig gewesen. Die Ausgangslage: Für das Halbfinale hatten sich mit der SG, der SG Lebach/Oberthal I, TV Wemmetsweiler II und TuS Wiebelskirchen III vier der ersten fünf Mannschaften aus der Saarlandliga qualifiziert. Nur Meister BC Bischmisheim IV fehlte, weil er nicht für den Pokal gemeldet hatte. Die SG vom Sachsenkreuz hatte im Halbfinale das vermeintlich schwerste Los gezogen. Lebach/Oberthal  war in der Runde Vizemeister geworden und war im Hinspiel an einem nahezu perfekten Tag endlich einmal ein Remis gegen den leichten Favoriten herausgesprungen, lief es im Rückspiel wie so meist: Hie und da Pech, dort nicht der beste Tag, da wieder der Gegner eine Spur besser – 2:6-Niederlage.

Es galt daher für die Heiligenwalder, etwas gut zu machen. Doch es sollte kein Tag für Annähernd-Wunder werden. Schon nach den drei Doppeln war klar, dass hier nichts gehen würde. Es lief aber auch gar nichts zusammen. Da waren Hardy und Andreas, die gegen Montschinskij/Mohr immer ihre Probleme haben, diesmal aber eine Packung bezogen. Bei Thomas und Eric war es im zweiten Doppel gegen Strauß/Therre genauso. Im Hinspiel in der Runde setzte es einen Dreisatzsieg, im Rückspiel brachten sie sich selbst darum, knappe Dreisatzniederlage. Diesmal: ein Zweisatz-Untergang. Die beiden klaren Herrendoppel-Niederlagen taten umso mehr weh, da im Pokal ja jeder bei einem Remis jeder Punkt und jeder Satz am Ende entscheidend sein könnten. So ruhte die Hoffnung auf Lisa und Tabea, die in der Runde und bei Turniere gegen Josefine Zemla und Christine Schumacher schon gewonnen hatten. Diesmal trotz großen Kampfes eine Dreisatzpleite, wobei im dritten Durchgang auch nicht mehr viel zusammenlief. Nur mit einem Gewaltakt hätte es zu diesem Zeitpunkt noch die Wende zum Sieg geben können, doch das Team war wieder einmal nach dem vermasselten Auftakt in der Negativspirale.

Eric musste im 2. Einzel gegen Willi Montschinskij ran, brannte auf Revanche für die Rückrundenniederlage. Doch er musste eingestehen, dass vier Wochen Trainingspause nach einer Mandelentzündung und einem grippalen Effekt sowie neuerliche Knieprobleme ihren Tribut zollten. Zwar war das Spiel über weite Strecken durchaus offen. Doch die entscheidenden Punkte machte einmal mehr sein Gegner – was dann endgültig das Weiterkommen verhagelte. Parallel zu  Eric, allerdings an völlig anderer Stelle in der großen Halle revanchierte sich Hardy bei Christian Therre mit einer bärenstarken Leistung und Zweisatzerfolg für die Niederlage in der Rückrunde. Und dass Andreas gegen einen lustlosen Chris Mohr das Einzel holte, war einmal mehr der gewohnte Anblick.

Leider setzte sich bei Thomas und Lisa im Einzel nahtlos der Misserfolg aus ihren Doppeln fort. Zwar spielten sie gute Passagen und machten Punkte in Serie, leisteten sich dann aber wieder Aussetzer, leichte Fehler – ihre Gegner gewannen in zwei Sätzen.  Und auch Tabea hatte diesmal nicht das Glück auf ihrer Seite. Packende (Dreisatz)-Krimis gegen Josefine Zemla sind ja inzwischen auch schon das gewohnte Bild. Diesmal leider mit negativem Ausgang – was aber angesichts der feststehenden Niederlage nicht mehr ins Gewicht fiel.

Nach der Niederlage herrschte Enttäuschung vor, doch auch Erklärungen hatte man parat. Lisa sagte: „ Ich war in letzter Zeit nicht so oft im Training, für das Spiel habe ich mir schon mehr vorgenommen! Im Damendoppel ist uns das auch gelungen, aber nur bis zum dritten Satz. Tabea hat Bombe gespielt, Hut ab! Ich war da eher der Schwachpunkt.“ Im Mixed mit Thomas  sei „wie immer gegen Lebach/Oberthal der Wurm drin“ gewesen. Die Paarung sei „einfach genial und da zu gewinnen ist ne riesige Aufgabe.“ Blamiert habe sich aber keiner aus dem Team, es habe nur „wieder das letzte Fünkchen Kraft gefehlt.“ Thomas schloss sich da im Allgemeinen an, geizte auch nicht mit Selbstkritik: „Ich habe mich auf das Spiel sowohl mental als auch physisch gut vorbereitet. Dennoch wusste ich, dass Lebach mir persönlich von allen Teilnehmern am wenigsten liegt. Dies führe ich auf die Spielanlagen der Lebacher und mir zurück.“ Es kämen kaum Ballwechsel zustande und er einfach nicht ins Spiel. Thomas: „Persönlich habe ich noch an meinen ungewöhnlichen Aufschlag-Fehlern im Doppel zu knapsen.“

Hardy lieferte für den schlechten Start ins Spiel noch eine andere Erklärung: „Insgesamt war alles etwas unübersichtlich, weil so versprengt gespielt wurde, das war nicht so schön.“ Und: „Es hat von uns bisschen die letzte Konsequenz gefehlt, vor allem am Anfang. Da kam ich mir so vor, als wäre es ein Training, das Doppel ging an uns vorbei.“ Enttäuscht sei er aber auch nach der Niederlage nicht gewesen, wenngleich er sich gut vorbereitet hatte: „ Ich war Montag und Dienstag in Training und war oft wandern und zu Hause arbeiten und hoffte deshalb auf gute Kondition, was dann nicht ganz so hinhaute. Ich fühlte mich selten kaputter im Einzel, aber ich war motiviert und irgendwie konnte ich gut kämpfen und es hat deshalb auch Spaß gemacht. Unser Doppel ist bei dem Gegner immer miserabel, die liegen uns nicht.“ Auch habe er im Nachgang des Heute gehinkt – nachdem er sich getaped habe, habe es sich gebessert.

Auch wenn es mit dem Pokal-„Wunder“ nicht klappte, kann die SG auf eine tolle Saison zurückblicken, auf super Teamgeist und eine erneute Leistungssteigerung aller Akteure im Vergleich zur Vorsaison. Hoch motiviert wird sie auch in der kommenden Runde wieder an den Start gehen – und dann versuchen, dass es auch mit dem Pokal klappt.



SG: Andreas Schweitzer, Thomas Schönberg, Eric Kolling, Hardy Bettermann – Lisa Noack, Tabea Schramm


Disziplin

SG Lebach/ Oberthal 1 (13-14151-1)

-

SG Heiligenwald/ Völklingen 1 (13-14121-1)

Ergebnis

 

HD1

Chris Mohr

Wilhelm Montschinskij

-

Hardy Bettermann

Andreas Schweitzer

21-10 21-14

 

HD2

Matthias Strauß

Christian Therre

-

Eric Kolling

Thomas Schönberg

21-15 22-20

 

DD

Christine Schumacher

Josefine Zemla

-

Lisa Noack

Tabea-Catharina Schramm

19-21 21-17 21-11

 

HE1

Chris Mohr

-

Andreas Schweitzer

17-21 11-21

 

HE2

Wilhelm Montschinskij

-

Eric Kolling

21-17 21-19

 

HE3

Christian Therre

-

Hardy Bettermann

20-22 16-21

 

DE

Josefine Zemla

-

Tabea-Catharina Schramm

15-21 21-17 21-18

 

GD

Matthias Strauß

Christine Schumacher

-

Thomas Schönberg

Lisa Noack

21-14 21-17