Was war nur mit dem Team-Leader der SG Heiligenwald-Völklingen 3 Mirko Buljan los, aufgeregt mit Schweißperlen auf
der Stirn, starrem Blick und zittrigen Händen wiederholte er vor jedem Spiel gebetsmühlenartig den Satz:
„Wir können Meister werden, wir können Meister werden.“
Und die Symptome wurden nach dem 6:2 Auswärtssieg in der Bezirksliga bei Schaffhausen 2 auch noch schlimmer.
Auf dem Spielplan stand nun das ewige Nachbarschaftsduell gegen den TuS Wiebelskirchen 5 an, in Zahlen bedeutete
dies, der aktuelle Tabellenerste Heiligenwald gegen den punktgleichen Zweiten aus Wiebelskirchen.
Wir mussten uns ernsthafte Sorgen machen, hält unser Mirko das noch lange aus?
Auf dem Weg zur Halle, ständig am Zweifeln ob wir wegen unserem „Verrückten“ eher nach rechts zum Psychologen oder
doch nach links zur Spielstätte, der Mühlbachhalle in Schiffweiler abbiegen sollten, entschieden wir uns, obwohl
der unheilvolle Meistersatz erneut ausgesprochen wurde, dennoch für links.
Für die Mannschaftsaufstellung im Team der SG 3 musste wieder einmal kräftig die Taktik bemüht werden. Diesmal
wurde Sascha Kuhn im 3. Einzel zum Rotationsopfer.
Der TuS, auch seit Jahren für seine Aufstellungsspielchen bekannt, ließ auch diesmal keine Möglichkeit aus, um
seine gesteckten Ziele zu erreichen. Nicht umsonst war die Mannschaft um Karl Geisler noch ungeschlagen angereist.
Aufgrund einer Absprache wurde das Mixed vorgezogen. Hier sollte die erste Taktikoption der SG3 stechen, Kathrin
Heydt und Hardy Bettermann gegen die ungeschlagene Mixed-Variante des TuS Schaufert/Recktenwald. War der erste Satz
noch sehr von Nervosität auf beiden Seiten geprägt und ging knapp mit 21:17 an uns, so machte der 2. Satz mit engen
Ballwechseln und teils hektischen Aktionen das Ganze zu einem Schlüsselspiel.
Am Ende ein 21:14, die 1:0 Führung war gelungen.
Im ersten Herrendoppel sollten Torsten Strauß und Aron Mohr für Punkte sorgen. Gegen den Tus mit Schley/Neu konnte
in 2 Gewinnsätzen mit 21:12 und 21:17 zügig, aber nach eigener Einschätzung nicht immer überzeugend gewonnen werden.
Aber was zählt ist der Sieg und der war erreicht.
Die Hoffnungen lagen nun, wie so oft auf dem Damendoppel. Lief es im ersten Satz für Lena Hellrigel-Holderbaum und
Kathrin Heydt mit 21:16 für alle noch überraschend gut, so gingen die Sätze 2 und 3 mit 17:21 und 8:21 an die über
die Gesamtdistanz gesehen, überlegenen Wiebelskircher Damen Gajdosova/Schaufert.
Parallel spielten Mirko Buljan und Jürgen Schmidt als zweites Herrendoppel gegen die Wiebelskircher Drumm/Geisler.
Offensichtlich wollte hier der Gegner einen sicheren Punkt einfahren, da diese Besetzung die vorherigen Ligaspiele
noch als erstes Herrendoppel bestritten hatte. Was mit einer katastrophalen Fehlerquote begann, konnte mit dem
nötigen Kampfgeist und der gemeinsamen langjährigen Spielpraxis siegreich abgeschlossen werden.
Auch diese Hürde wurde souverän mit 21:19 und 21:13 gemeistert. 3:1 Zwischenstand für Heiligenwald
Zumindest eine Überraschung war gelungen, 2 Punkte aus den Herrendoppeln.
Im ersten Herreneinzel des Abends musste Hardy Bettermann gegen den auf dem Papier vermeintlich schwächsten
Einzelspieler des TUS antreten. Wir konnten uns also berechtigte Hoffnungen auf einen weiteren Punkt machen und
so kam es dann auch; Olaf Schley leistete im Rahmen seiner Möglichkeiten heftige Gegenwehr, aber Hardy hatte meist
die passende Antwort parat, deutliches Endergebnis 21:9, 21:7.
Dann kam erneut die Taktik ins Spiel. Aron Mohr erhielt den Vorzug um im dritten Herreneinzel zu punkten. Doch leider
ging diese Taktik nicht auf, was nicht an dem aufopferungsvoll kämpfenden Aron Mohr, sondern an dem jungen und
extrem motiviert spielenden Wiebelskircher Akteur Janek Drumm lag.
Meist einen Schritt schneller am Ball als Aron, war die Niederlage mit 16:21, 12:21 leider frühzeitig absehbar.
Für Lena im Dameneinzel hieß es „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Der Grund: Sie spielte zum wiederholten Male
gegen die absolut wuselige Viera Gajdosova, die mit ihrer Laufbereitschaft in fast jeder Saison eine prima Bilanz
vorzuweisen hat. Aber um im Tierreich zu bleiben, hätte man sich in Satz 1 nach 14:21 das Fell raufen und nach Satz 2
mit 19:21 in den Schläger beißen können, es half nix, Lena verlor erneut gegen ihre ewige Angstgegnerin.
Zwischenstand 4:3
Nach verschiedenen Coaching- Anweisungen und Match-Tipps durch unsere „Spielbeobachter“ Mirko, Sascha und Jürgen,
lag nun die gesamte Belastung mit einem Sieg alles klar machen zu können, bei Torsten Strauß.
Und er hatte in dem jungen Marc Recktenwald einen echt ernstzunehmenden Gegner. In einem unglaublichen Dreisatzkrimi
musste Torsten so stark an seine körperlichen Grenzen gehen, dass man sich häufig anhand der schweren Atemgeräusche
in Star Wars (Darth Vader) oder aufgrund der diversen Stöhnanfällen beim Damentennis wähnte.
Doch der Einsatz hatte sich gelohnt, mit 21:16, 9:21 und 21:17 durfte er als gefeierter Sieger das Feld verlassen.
Was für eine tolle Mannschaftsleistung: ein 5:3 Heimsieg gegen Wiebelskirchen und die erneute Herbstmeisterschaft
und das diesmal als Aufsteiger in der Bezirksliga! Also wer da nicht verrückt wird, dem ist auch nicht mehr zu helfen…
Frohe Weihnachten
(Jürgen Schmidt)
Spielübersicht |
Disziplin |
SG Heiligenwald/Völklingen 3(13-14121-3) |
- |
TuS Wiebelskirchen(13-14195-5) |
Ergebnis |
HD1 |
|
- |
Olaf Schley
|
Christian Neu
|
|
21-12 21-17 |
HD2 |
Mirko Buljan
|
Jürgen Schmidt
|
|
- |
|
21-19 21-13 |
DD |
Lena Hellrigel-Holderbaum
|
Kathrin Heydt
|
|
- |
Viera Gajdosova
|
Franziska Schaufert
|
|
21-16 17-21 8-21 |
HE1 |
|
- |
|
21-9 21-7 |
HE2 |
|
- |
|
21-16 9-21 21-17 |
HE3 |
|
- |
|
16-21 12-21 |
DE |
Lena Hellrigel-Holderbaum
|
|
- |
|
14-21 19-21 |
GD |
Hardy Bettermann
|
Kathrin Heydt
|
|
- |
Marc Recktenwald
|
Franziska Schaufert |
|
21-17 21-14
|