Oberligameister SSV Heiligenwald hat die Regionalliga-Aufstiegsspiele
gegen das Team aus Dornheim mit 0:8 und 1:7 verloren. In einem höchst
ungleichen Duell war der Gegner um Ex-SSV-Akteur Phoa klar überlegen.
Unterschiedlicher hätten die Vorzeichen dieses Duells kaum sein können: Ein
hochmotiviertes, auf den Punkt austrainiertes Team aus Dornheim – natürlich
in Bestbesetzung – gegen eine SSV-Mannschaft, die ohne den absoluten
Leistungsträger Björn Decker, dafür mit vielen Langzeitkranken ran musste.
Decker quälte sich in Folge einer Knieverletzung, die er letzten Dezember
bei den Aktiven-Saarlandmeisterschaften erlitten hatte, schon durch die
Rückrunde. Belohnt wurde dieser Kraftakt mit der Oberligameisterschaft. Doch
eine Mail von Klassenleiter Werner Klöckner riss die SSV’ler aus allen
Träumen: Der als selbstverständlich angesehene Regionalliga-Aufstieg führte
dieses Jahr seit Urzeiten wieder über ein Aufstiegsspiel. Und dass Decker
hier nicht am Start sein könnte, zeichnete sich früh ab. Doch das war nur
die erste schlechte Nachricht. Die nächste: Decker wechselt zur kommenden
Saison zum TuS Wiebelskirchen. Solche News konnten die restliche Mannschaft
kaum zu Höchstleistungen beflügeln, vor allem auch deshalb nicht, weil der
Gegner Dornheim hieß. Auf Position eins stand hier niemand geringeres als
der Indonesier Yoseph Phoa – im Saarland noch bestens bekannt. Von 1990 bis
1994 schlug er zusammen mit seinem Landsmann Iguh Donolego für den SSV
Heiligenwald in der 1.Bundesliga auf, zählte seinerzeit zu den stärksten
Spielern der deutschen Eliteliga und brachte den SSV zweimal ins
Play-Off-Halbfinale. Doch Phoa war auf Seiten Dornheims nicht der Einzige,
der sehr gut mit dem Schläger umgehen konnte – das Team besaß weder bei den
Herren noch bei den Damen einen Schwachpunkt. Anders der SSV: Uli Faber
(Virusinfektion), Dirk Gouverneur (Leberentzündung), Sandra Mann (Prüfung),
Eric Kolling (Mittelohrentzündung) und Hardy Bettermann (Erkältung) liefen
weitestgehend wochen- bis monatelangen Trainingsrückständen hinterher. Und
bei dieser angespannten Personalsituation scheiterte auch ein
Verlegungsgesuch des SSV: Da die Ergebnisse der Bundesliga-Play-Down-Runde
Anfang Mai die Regionalliga-Relegationsspiele im Nachhinein überflüssig
machen könnten, beantragte Heiligenwald, das Spiel auf einen Termin nach den
Play-Downs der 1.Liga zu verschieben. Doch der Gesuch wurde von
Verantwortlichen der Gruppe Mitte letztlich mit mehr als fragwürdigen
Argumenten abgeschmettert. Immerhin: Eine Verlegung der Oberliga-Relegation
war aus dem gleichen Grund problemlos möglich. Nach all diesen
Negativ-Momenten im Vorfeld, ging das SSV-Team letztlich nicht mit maximaler
Motivation in die Begegnung. Wenig überraschend war Dornheim den
Heiligenwaldern klar überlegen – in allen Belangen. Doch auf ein 0:8 mit nur
etwa 80 erzielten Satzpunkten hätte im Vorfeld auch niemand spekuliert. Das
aufgerückte SSV-Team stand in fast jedem Spiel auf verlorenem Posten.
Eigentlich hätte man auf das Rückspiel verzichten können, war doch die
Aufstiegsfrage entschieden. Und so nahm es Dornheim tags drauf auch
lockerer, setzte Phoa nur im Doppel ein und machte so freiwillig die Einzel
offener. Doch auch das konnte Heiligenwald nicht ausnutzen. Uli Faber und
Dirk Gouverneur gingen in ihren Einzeln zwar nun über drei Sätze,
scheiterten aber wegen fehlender Fitness. Marc Schenkelberger verspielte
seinen fast sicheren Sieg im 1.Einzel gegen Christian Roth aufgrund von
Konzentrationsmängeln. Lediglich Schenkelberger/Mann holten in einem
hochklassigen Mixed voller langer Ballwechsel und geringer Fehlerquote
beider Paarungen den SSV-Ehrenpunkt.
>>Eric Kolling |